Musikalische
Grundbegriffe
|
Bedeutung
|
|
|
A
capella |
Chorgesang
ohne Begleitung |
Accompagnato |
Orchesterbegleitetes
Rezitativ im Gegensatz zum
nur vom Cembalo
untermalten Secco-Rezitativ. |
Akkord |
Ein
aus mindestens drei
verschiedenen Tönen
gleichzeitig gespielter
Klang. |
Akt |
oder
Aufzug bezeichnet die vom
Handlungsablauf in sich
abgeschlossenen Hauptteile
eines dramatischen Werkes
in der Literatur oder der
Oper. |
Allegro |
(ital.:
heiter, ausgelassen) Die
Vortragsweise eines
Musikstückes soll heiter
und ausgelassen sein. In
der klassischen Symphonie
ist der erste Satz oft ein
Allegro. |
Alt/Altus |
Stimmlage
zwischen Tenor und Sopran
von f bis f'' |
Arie |
Sologesangsstück
mit Instrumentalbegleitung |
Arioso |
Melodienreiches
Rezitativ, oder auch eine
kurze Arie |
Atonalität |
Gleichstellung
von Konsonanzen und
Dissonanzen, um die
traditionelle Harmonie in
Dur/ Moll zu durchbrechen. |
Azione |
(ital.:
musikalische Handlung)
Musikalische Komposition
mit einer Handlungsschiene
für Gesang und
Instrumentalbegleitung. |
Bänkelgesang |
Lieder
der fahrenden Sänger des
17. bis 19. Jahrhunderts
aus bekannten Melodien und
meistens mit aktuellen
Texten, die Ereignisse und
Schauergeschichten erzählten.
Der Sänger stand bei
seinem Vortrag zumeist auf
einer kleinen Bank auf
Märkten und Plätzen -
daher stammt diese
Bezeichnung. |
Ballade |
(altfrz.
"balada",
tanzen) Lied mit
einem erzählenden Inhalt,
zunächst als romanisches
Volkstanzlied, später als
hohe Liedkunst der höfischen
Sänger des Mittelalters;
in der Zeit der Romantik
mit literarischen-märchenhaften
Inhalten. Opernballaden
sind beispielsweise: die
italienische Ballatella
Neddas im Bajazzo,
die Ballade der Senta im Fliegenden
Holländer, des
Warlaam in Boris
Gudonow. |
Ballet
de cour |
Hofballett
mit mehreren Entrées und
schließlich einem grand
ballet. |
Ballett |
(ital.
"ballare",
tanzen) Tanzdarbietung mit
Musik - als eigene Bühnengattung,
aber auch als
Zwischenszene in der Oper
(z.B. Holzschuhtanz in Zar
und Zimmermann,
Ballett in Aida,
Tanz der Stunden in La
Gioconda). |
Bariton |
Mittlere
männliche Stimmlage von g
bis g' |
Bariton-Martin |
Tenoral
gefärbter Bariton,
benannt nach dem Sänger
Jean-Blaise Martin von der
Opéra Comique. |
Baß |
Tiefste
Männerstimmlage von E bis
e', einige wenige
erreichen sogar das tiefe
C. |
Baßbariton |
Baßstimme
mit gut entwickelter Höhe
im Gegensatz zum
"schwarzen Baß"
, der eine besonders tiefe
Stimmeinfärbung hat. |
Basso
continuo |
Stilelement
der Barockmusik zwischen
17. und 19. Jh., bei dem
nur die Baßnoten
angegeben sind. Die
Mittelstimmen werden
improvisiert. |
Belcanto |
Schöngesang
(ital.) mit besonderem
Wohllaut und artistischer
Beherrschung der Stimme. |
Buffo |
Auf
komische Rollen
abonnierter Sänger (Tenor
oder Baßbuffo) |
Cabaletta |
(ital.
"cobola",
Strophe). Kurzarie mit
einer rhythmischen
Steigerung. |
Canzone |
Lyrisches
Gesangs- oder
Instrumentalstück |
Capriccio |
Unorthodoxe
musikalische Komposition
mit überraschenden Ideen
und größerer formeller
Freiheit. |
Chanson |
Lyrisches
Lied, gesungene Poesie. Im
Mittelalter französisches
Minnelied. Heute wird die
Tradition des Chanson
hauptsächlich in
Frankreich gepflegt, dabei
stehen politische, gefühlvolle
oder komische Inhalte im
Vordergrund. |
Chor |
Gruppe
von Sängern und/oder Sängerinnen,
die in verschiedenen
mehrfach besetzten
Stimmlagen ein Musikstück
vortragen. Berühmte
Opernchöre sind:
Gefangenenchor aus Nabucco,
Zigeunerchor aus dem Troubadour,
Soldatenchor aus Margarethe,
Mondchor aus Turandot. |
Chromatik |
Benutzung
von nicht zur Grundtonart
gehörigen
Halbtonschrittten |
Comédie-ballet |
Mischform
aus Schauspiel und Ballett |
Commedia
dell'arte |
Klassische
italienische Stegreifkomödie
mit bestimmen Rollen: u.a.
Columbina, Pantalone,
Brighella, Tartaglia,
Dottore, Mezzettino,
Pulcinella, Arlecchino |
Concertato |
Große
Opernszene, in der
zumeist im Finale eines
Aktes oder der gesamten
Oper mehrere Hauptfiguren
und eventuell auch der
Chor zusammenwirken. |
Contraalto |
Tiefste
Altstimme. |
Contratenor |
Tiefste
Tenorstimme. |
Couleur
locale |
Musikalische
Schilderung eines Ortes
oder des Lokalkolorits. |
Countertenor |
Männliche
Altstimme |
Couplet |
Mehrstrophiges
Gesangsstück in der
Operette |
Diatonik |
Tonsystem,
in dem die Oktave in eine
bestimmte Abfolge von fünf
Ganz- und zwei Halbtönen
unterteilt ist. Die sich
daraus ergebenen Tonreihen
(Skalen) , wie Dur-, Moll-
und Kirchentonarten bilden
die Grundlage der europäischen
Musik. |
Dissonanz |
Unharmonischer
Klang mehrerer Töne, die
dadurch eine Spannung in
der Komposition auslösen. |
Divertissement |
Gesangs-
und Tanzeinlagen in französischen
Schauspielen und Opern. |
Dramma
giocoso |
siehe
Opera buffa |
Dramma
per musica |
siehe
Opera seria |
Duett |
Gesangsstück
für zwei Solostimmen mit
instrumentaler Begleitung. |
Dur |
Dur
und Moll -
Tongeschlechter, die mit
einem Grundton, die Tonart
des Musikstückes
festlegen, (z.B. C-Dur).
Durtonarten haben eine
klare, strahlende
Grundstimmung. |
Ensemble |
Musik-
bzw. Gesangsgruppe |
Epilog |
Nachspiel |
Falsett |
Hohe
Männerstimme -
Kopfstimme, mit der auch Männer
Alt- oder sogar
Sopranlagen singen können./
Falstettstimme |
Fanfare |
Kurze
signalartige musikalische
Phrase, deren Melodie von
Blechblasinstrumenten
getragen wird.
Bekannte Fanfaren sind
beispielsweise in den
Opern Aida und Fidelio
zu hören. |
Favola
in musia |
Frühe
italienische Opern |
Finale |
Schlußszene |
forte,
fortissimo,
fortefortissimo |
(ital.
stark,
sehr stark, äußerst
stark) Angabe der Lautstärke,
in der ein Musikstück
gespielt werden soll. |
Frühe
Musik |
Interpretationsstil
mit dem Bemühen,
historische Musikstücke
auf historischen
Instrumenten möglichst
werkgetreu zu
rekonstruieren. |
Fuge |
Der
Fugensatz, nach strengen
Regeln polyphon
komponiert, war in der
Zeit von 1650 bis 1750
besonders beliebt. Dabei
kommen ein oder mehrere
Themen in den
verschiedenen Stimmen
nacheinander wiederholt
vor. |
Generalbaß |
siehe
Basso continuo |
Gigue |
Lebhafter
Tanz, der in Irland und
Schottland seinen Ursprung
hat. Mit zumeist ungeradem
Takt war die Gigue im
Barockzeitalter auch als
Suitensatz sehr beliebt. |
Grand
opéra |
Dramatisch,
tragische Oper, aufwendig
inszeniert und
ausgestattet. |
Harmonie |
Zusammenklang
von Tönen und Folge von
Akkorden nach
bestimmten Regeln. Als Harmoniemusik bezeichnet
man auch die Musik von
Holzbläsern (Oboen,
Klarinetten, Fagotte) und
Hörnern wie sie
insbesondere zur Zeit
Mozarts beliebt war. |
Hosenrolle |
Männliche
Opernrolle, die von einer
Frau dargestellt wird. |
Impressario |
Kaufmännischer
und/oder künstlerischer
Leiter eines nicht
staatlich
subventionierten, sondern
privaten Opernhauses oder
eines Opernensembles. |
Intermezzo |
Instrumentales
oder vokales Zwischenspiel
zwischen zwei Akten oder
Szenen in der Oper.
(Beispiel: Intermezzo in Cavalleria
Rusticana). |
Intervall |
Tonhöhenunterschied
zweier Töne, die zur
gleichen Zeit oder
nacheinander erklingen.
Die kleinsten sind die
Halbton-Intervalle (z.B.
c-cis), auch kleine
Sekunde genannt, dann
folgt der Ganztonschritt
(z.B. c-d), auch große
Sekunde genannt. Die
kleine Terz, bestehend aus
drei Halbtonschritten und
charakteristisch für die
Molltonleiter sowie die
große Terz, bestehend aus
zwei Ganztonschritten
waren besonders in der
Romantik sehr beliebte
kompositorische
Stilelemente. Weitere
Intervalle innerhalb einer
Oktave sind die Quarte,
Quinte, Sexte, Septime und
Oktave. Aber es gibt auch
Intervalle die über eine
Oktave hinausgehen. |
Intonation |
Einstimmen
der Stimme oder eines
Instruments auf die
vorgegebene Tonhöhe des
zu interpretierenden
Werkes. |
Kadenz |
Feste
Akkordfolge als Schlußpunkt
eines Orchestersatzes oder
einer Arie (z.B.
Koloratur). |
Kastrat/Kastraten |
Sänger,
die bereits im Kindesalter
kastriert wurden, um ihren
Stimmbruch zu vermeiden.
Besonders in Italien und
Spanien wurde die
Kastration zwischen dem
15. und 18. Jahrhundert
praktiziert. In den
vorwiegend katholischen Ländern
waren Frauenstimmen für
die Kirchemusik nicht
zugelassen, so daß die höheren
Stimmen fehlten. Die
erwachsenen Kastraten
erreichten durch ihr größeres
Stimmvolumen, dank ihres
Resonanzkörpers eine
enorme Strahlkraft und
Virtuosität. Doch mehr
noch als in der
Kirchenmusik begann mit
dem Aufschwung der Oper für
die Kastraten eine Blütezeit
der Erfolge. Einzig das
französische Publikum
lehnte Kastraten ab. Gegen
Ende des 18. Jahrhunderts
wurde die Natürlichkeit
wieder mehr gefragt und
Kastraten fanden bis zum
Ende des 19. Jahrhunderts
nur noch Beschäftigung
in den päpstlichen
Kapelle. |
Kavatine |
Lyrisches,
liedhaftes, einfaches
Sologesangsstück mit
Begleitung in den Opern
und Oratorien des 18. und
19. Jahrhunderts. |
Klassik |
Der
Begriff "Klassik"
stammt aus dem
Lateinischen (classicus)
und bedeutet "erstrangig",
"mustergültig".
Gemeint ist damit in der
Klassischen Musik eine
Epoche von 1750 bis 1820.
Die politisch und
gesellschaftliche Strömung
der Aufklärung mit ihren
Idealen: Klarheit,
Einfachheit und
Allgemeinverständlichkeit
führten auch in der Musik
zu einer neunen
Definition. Der Pomp und
die Umständlichkeiten
barocker Werke wurden
durch verstehbare und gefühlvolle
Kompositionen ersetzt.
Diese Entwicklung setzte
bereits in der sogenannten
Vorklassik von 1750 bis
1770 ein und legte damit
den Grundstein für die
Hochklassik (auch Wiener
Klassik genannt). Diese
steht unter dem Einfluß
der Werke Haydns, Mozart
und Beethovens.
In
der Oper ging der Wechsel
langsamer vor sich als in
der Instrumentalmusik.
Erst Ende der Achtziger
Jahre des 18. Jahrhunderts
lösten das musikalische
Drama sowie das Singspiel
die barocke Opera seria
mit ihren
griechisch-mythologischen
Themen ab. Unter anderem
mit den späten Werken
Mozarts und Willibald
Glucks. |
Koloratur |
Gesangsverzierung,
vorwiegend bei
Sopranpartien, die große
stimmliche Virtuosität
erfordern, angewendet, mit
Trillern, Sprüngen und
Akkordbrechungen sowie
schnellen Läufen. |
Konsonanz |
Zusammenklang
zweier oder mehrerer Töne,
der als harmonisch
empfunden wird. |
Kontrapunkt |
Polyphone
Schreibweise nach den
Regeln des sogenannten
strengen Satzes, wobei die
Stimmen melodisch selbständig
und häufig in
Gegenbewegung zueinander
geführt werden. |
Lamento |
Klagemusikstück
in getragenem Tempo aus
dem 17. und 18.
Jahrhundert mit starker
emotionaler Wirkung. |
Largo |
(ital.
"breit")
bedeutet die Anweisung,
Musikstücke in einem sehr
langsamen Tempo
vorzutragen. Es bezeichnet
ebenfalls ein Musikstück
mit getragenem Charakter,
wie z.B. das berühmte
Largo aus Händels Oper Xerxes. |
larghetto |
Das
berühmte Largo aus Händels
Oper Xerxes.ist
eigentlich als "larghetto"
überschrieben. Das
bedeutet, daß es statt
getragen, doch etwas
lebendiger vorgetragen
werden soll. |
Legato |
Die
Töne müssen beim Legato
zusammenhängend gespielt,
bzw. gesungen werden, d.h.
ohne Luft zwischen den
einzelnen Tönen zu holen. |
Leitmotiv |
Prägnantes
musikalisches Motiv, das
eine Person, einen
Sachverhalt, eine Idee
symbolisiert. Besonders in
den Musikdramen Wagners
spielt die leitmotivische
Komposition eine große
Rolle. |
Libretto |
Textbuch
für szenische Musikwerke.
Berühmte Librettisten
waren u.a. Eugène Scribe,
Arrigo Boito und Hugo von
Hofmannsthal. |
Lieto
fine |
Glückliches
Ende bei der italienischen
Oper des 17. und 18.
Jahrhunderts. |
Madrigal |
Muttersprachliche
Gesangsgattung in
Strophenform mit zumeist
weltlichen Inhalten, die
besonders in Italien
zwischen 1520 und 1650
sehr beliebt war. |
Maestro |
(frz.
"maître", hier:
Meister der Musik)
Inoffizielle und
ehrerbietende Bezeichnung
für Dirigenten,
Komponisten und
Musikprofessoren. |
Melismatik |
Eine
Reihe von Tönen, die auf
einer einzigen Textsilbe
gesungen werden.
Melismatik bezeichnet auch
die melodische Verzierung
von Gesangsstücken - wie
z.B. die Koloratur. |
Melodram |
Bühnengattung,
bei der das gesprochene
Wort von Musik untermalt
wird. Viele Opern,
besonders deutsche
Singspiele beinhalten
melodramatische Szenen.
Beispiele dafür sind die
Wolfsschluchtszene im Freischütz
und die Kerkerszene im Fidelio. |
Menuett |
Höfischer
französischer Tanz, der
ein wichtiger Bestandteil
der Suite, des
Divertimentos und
klassischer
Instrumentalformen wie der
Symphonie, dem
Streichquartett und der
Sonate. |
Messa
di voce |
An-
und Abschwellen der Stimme
als wesentliches
Gestaltungsmittel des
Belcanto |
Metrik |
Lehre
von der durch Takte
geordneten rhythmischen
Abfolge und Akzentuierung
der Töne. Seit dem 17.
Jahrhundert legt der
Komponist zu Beginn des
kompositorischen
Abschnittes durch ein
Zahlenverhältnis (z.B.
3/4 oder 6/8) die Ordnung
der Zählzeiten innerhalb
eines Taktes fest. |
Mezzavoce |
Mit
halber Stimme singen. |
Mezzosopran |
Mittlere
weibliche Stimmlage von a
bis a'. Man differenziert
Koloratur-Mezzosopran,
dramatischen Mezzosopran
und lyrischen Mezzosopran
- je nach Kraft, Stärke,
Virtuosität,
Stimmakrobatik und Stimmfärbung. |
Modulation |
Übergang
zwischen den Tonarten
durch eine Umdeutung von
Akkorden, die beiden
Tonarten gleich sind. In
der Oper hat die
Modulation zumeist eine
dramatische Funktion. |
Moll |
Moll
und Dur - Tongeschlechter,
die mit einem Grundton,
die Tonart des Musikstückes
festlegen, (z.B. a-Moll).
Molltonarten haben eine
weiche, melancholische
Grundstimmung. |
Monodie |
Mit
Generalbaß begleiteter
deklamatorischer
Sologesang um 16.00. Durch
die Monodie dachte man,
die Aufführungspraxis des
antiken griechischen
Dramas wieder aufleben
lassen zu können. Die
monodische Singweise
unterstreicht den
Seelenzustand der Rolle
sowie den poetischen
Inhalt des Textes. |
Motette |
Chorstück,
meist a capella und
vorwiegend mit geistlichem
lateinischen Text. |
Motiv |
Kleinster
thematisch sinnvoller
Bestandteil eines
musikalischen Stückes.
Mehrere Motive bilden ein
Thema. (s. auch
"Leitmotiv") |
Musette |
Französischer
Dudelsack aus dem 17. und
18. Jahrhundert. |
Musikdrama |
Bezeichnung
der Reformopern Richard
Wagners und seiner
deutschen und
italienischen Nachfolger -
im Gegensatz zum
Begriff
"musikalisches
Drama", bei dem alle
Opernwerke gemeint sind. |
Musiktheater |
Begriff
für moderne Opern und
verwandte
musikalisch-szenische
Darbietungen. Insbesondere
der Opernregisseur Walter
Felsenstein prägte mit
seiner Forderung nach dem
schauspielenden Sänger,
bzw. dem singenden
Schauspieler die
Vorstellung von lebendigen
und den Zuschauer mitreißenden
Opernaufführungen. Die
Gefühle, Konflikte und
Spannungen der
dramatischen Vorlage
werden von der Musik verstärkt
und von den Sängern nicht
nur vokal, sondern auch
darstellerisch überzeugend
vermittelt. |
Neue
Musik |
Musikalische
Avantgarde, ca. ab dem
Jahr 1945. |
Nummern-Oper |
Im
Gegensatz zur
durchkomponierten Oper,
gliedert sich die
Nummern-Oper in einzelne für
sich abgeschlossene
Musikstücke wie Ballette,
Chöre, Arien etc. |
Oktave |
siehe
Intervall |
Oper |
Von
1600 bis 1900 führende
europäische,
musikalisch-dramatische Bühnengattung.
Die Oper entstand als eine
höchst stilisierte und
verfeinerte Ausdrucksform
der aristokratischen
Hofkultur und der bürgerlichen
Lebenskultur. |
Opera
buffa |
Italienische
Operngattung des 18. und
19. Jahrhunderts, die aus
der Stegreifkomödie
(Commedia dell'arte)
entstand. Ein gutes
Beispiel für eine Opera
buffa ist der Barbier
von Sevilla. |
Opéra
comique |
Französische
Operngattung, die in der
ersten Hälfte des 18.
Jahrhunderts entstand und
zum Vorbild für das
deutsche Singspiel wurde. |
Opera
semiseria |
Italienische
Operngattung des 18. und
19. Jahrhunderts, die aus
einer Mischung ernster und
komischer
musikdramatischer Elemente
besteht. |
Opera
seria |
Italienische
Operngattung, die sich aus
verschiedenen
Stilelementen und mit
vorwiegend
griechisch-mythologischen
Inhalten gegen Ende des
17. Jahrhunderts
entwickelte. |
Operette |
Heitere
musikalische Bühnengattung
mit gesprochenen Dialogen,
Liedern und Tänzen, die
um 1850 besonders durch
Jacques Offenbach in Paris
populär wurde. Die
Operette, die teilweise
die große Oper parodiert,
bevorzugt freche,
satirische, aber auch
sentimentale Themen.
Einige Operetten
erreichten musikalisch wie
dramatisch aber durchaus
opernhaftes Niveau. |
Oratorium |
Werk
für Solostimmen, Chor und
Orchester mit vorwiegend
religiöser Thematik. |
Ostinato |
Kurzes,
ständig sich
wiederholendes
musikalisches Motiv. Häufig
trägt der Baß dieses
Motiv vor, während sich
die anderen Stimmen darüber
frei entfalten können. |
Ouvertüre |
Instrumentale
Einleitung für Bühnen-
und Orchesterwerke, die
aus der höfischen
Tradition entstand, für
den König eine
Einzugsmusik vor der
eigentlichen musikalischen
Aufführung zu spielen. |
Parlando |
Flüssig
vorgetragener Gesang, der
die alltägliche
Sprechweise imitiert. |
Partitur |
Übersichtlich
angeordnete Niederschrift
der Noten und
Spielanweisungen aller an
einer Komposition
beteiligten Stimmen und
Instrumente. |
Passacaglia |
Variationssatz
über einem fortlaufend
wiederholten (Baß-)Motiv. |
Pasticcio |
Zusammenstellung
von Musikstücken
verschiedener Herkunft zu
einem neuen Werk. |
Pastorale |
Komposition
oder Dichtung, die das
Leben der Hirten oder auf
dem Land idealisiert. |
Pavane |
Langsamer
Schreittanz, der im 16.
und 17. Jahrhundert populär
war. |
piano,
pianissimo |
(ital.:
leise, sanft) Angabe, daß
ein Musikstück leise und
sanft gespielt werden
soll. |
Polyphonie |
Musikalische
Mehrstimmigkeit, in der
die einzelnen Stimmen
rhythmisch und melodisch
selbständig sind. In der
der Oper entfaltet sich
die Polyphonie am besten
in großen Ensembleszenen.
Mozart und Verdi sind die
bedeutendsten Komponisten
polyphoner Szenen. |
Primaballerina |
Weibliche
Hauptrolle im Ballett, die
Solotänzerin. |
Primadonna |
Weibliche
Hauptrolle in der Oper des
17. bis 19. Jahrhunderts -
zumeist für Sopranpartien
vorgesehen. Im allgemeinen
Sprachgebrauch auch
abwertende
Charakterisierung für
launische und schwierige Künstlerpersönlichkeiten. |
Prolog |
Szenisches
Vorspiel |
Quartett |
Gesangsstück
für vier Solostimmen mit
instrumentaler Begleitung. |
Quintett |
Gesangsstück
für fünf Solostimmen mit
instrumentaler Begleitung. |
Rappresentazione
sacra |
Geistliches
Schauspiel mit Musik. |
Register |
Die
für die unterschiedlichen
Resonanzbereiche
charakteristische Färbung
der Stimme. Die
wichtigsten Bestandteile
des Timbres einer Stimme
sind Kopf- und
Brustregister. Dazu kommen
in de den hohen Lagen noch
das Falsett (bei Männern)
und das Pfeifregister (bei
hohen Sopranen). Bei der
klassischen
Gesangsausbildung wird der
Erwerb der stimmlichen Fähigkeit
angestrebt, einen mühelosen
Übergang von einem zum
anderen Register
vollziehen zu können und
alle Register in einer
ausgewogenen Mischung
anzubieten. |
Rezitativ |
Solistischer
Sprechgesang, meist
instrumental von Genralbaßinstrumenten
und/oder Cembalo
begleitet. Das Rezitativ
entwickelte sich aus der
Monodie. |
Ritornell |
Instrumentales
Zwischenspiel oder
mehrfach wiederkehrende
musikalische Episode. |
Romanze |
Einfaches,
oft sentimentales
Strophenlied französischer
Tradition. |
Rondo |
Komposition
aus einem wiederkehrenden
Thema und diversen
Zwischenspielen - wie ein
Refrain. Zumeist bei rein
instrumentalen Werken, später
aber auch in der Oper
etabliert, wie z.B. das
"Rondo vom goldenen
Kalb" aus der Oper Margarethe. |
Satz |
Musikalischer
geschlossener Abschnitt
eines größeren
musikalischen Werkes, wie
einer Symphonie, Sonate
oder Suite. |
Scherzo |
Schneller,
dreiteiliger Satz einer
mehrteiligen Komposition
im Dreiviertel- oder
Dreiachteltakt. |
Scrittura |
Szenario
einer Opernhandlung im 17.
und 18. Jahrhundert, aus
der das Libretto
entwickelt wurde. |
Semi
opera |
Englische
Operngattung im 17.
Jahrhundert mit einer
gesprochenen
Haupthandlung, Lied- und
Tanzeinlagen. Besonders
Henry Purcell war ein
bedeutender Vertreter der
Semi-Opera (King Arthur,
The Fairy Queen) |
Serielle
Musik |
Auf
der Reihentechnik fußende
Musik, die außer den
Reihentönen auch
Parameter wie Tondauer,
Klangfarbe, Dynamik etc.
festlegt und daraus
musikalische Abläufe
konstruiert. |
Sextett |
Gesangsstück
für sechs Solostimmen mit
instrumentaler Begleitung. |
Singspiel |
Vorwiegend
heitere Bühnenwerke mit
Musik und gesprochenen
Dialogen. |
Solo |
Hervorgehobenes
Musikstück oder
musikalische Passage, die
ein Musiker/eine Musikerin
allein oder begleitet
vorträgt. |
Sonate |
Meist
mehrsätzige, zyklische
Instrumentalkomposition für
Soloinstrumentalisten oder
kleine Ensembles. |
Song |
Seit
Bertold Brecht und Kurt
Weill bezeichnet der Song
(engl. für Ballade, Lied)
auch deutschsprachige
Gesangsstücke wie in der Dreigroschenoper
oder Mahagonny. |
Sopran |
Hohe
weibliche Stimmlage von h
bis h'. Die besten
Sopranistinnen erreichen
Spitzentöne bis f'''. Man
differenziert
Koloratursopran,
dramatischen Sopran und
lyrischen Sopran - je nach
Kraft, Stärke, Virtuosität,
Stimmakrobatik und Stimmfärbung. |
Soubrette |
Auf
komische Rollen abonnierte
Sängerin (im Alt
auch Spielaltistin
genannt). |
Sprechgesang |
Sprechen
nach einer vorgegebenen
Sprachmelodie. |
Suite |
Mehrsätziges
Instrumentalstück aus
einer Folge von Tanzstücken
gegensätzlicher Art und
Bewegung, aber gleicher
Tonart. |
Staccato |
Die
Töne müssen deutlich
voneinander getrennt
vorgetragen werden. |
Stimmlage |
Tonhöhenumfang
einer Stimme. Im
klassischen Gesang
unterschieden in: Sopran,
Mezzosopran, Alt, Tenor,
Bariton und Baß. |
Szene |
Unterabschnitt
eines Aktes/ Aufzuges, der
zwischen dem Auftritt und
Abgang einer Person liegt.
In der Oper bezeichnet der
Begriff "Szene und
Arie" eine zusammenhängende
Komposition, bestehend aus
Rezitativen, Ariosi,
liedhaften Teilen und
einer abschließenden,
meist virtuosen Arie. |
Tenor |
Hohe
männliche Stimmlage von H
bis h', nicht alle
erreichen das sogenannte
hohe C. Man unterscheidet
den sogenannten lyrischen
Tenor mit einer besonders
zarten und geschmeidigen
Stimme mit klarer Höhe
und den tieferen, dafür
kräftigeren Heldentenor. |
Terz |
siehe
Intervall |
Terzett |
Gesangsstück
mit drei Solostimmen oder
auch dreiköpfige
Gesangsgruppe. |
Thema |
Charakteristisches
musikalisches Motiv,
welches prägend ist für
das Musikstück und
wiederkehrt und/ oder sich
in variierender Form
wiederholt. |
Timbre |
Klangfarbe
einer Gesangsstimme |
Toccata |
Formal
nicht festgelegtes, oft
akkordisch im Wechsel mit
stark bewegten schnellen
Passagen komponiertes
Musikstück. |
Tonalität |
Bezugssystem
von Tönen eines
harmonischen und
melodischen Ablaufs auf
einen zentralen Grundton,
die Tonika, z.B. auf den
Grundton C und seinen Dur-
oder Molldreiklang.
Tonalität bezeichnet auch
im weiteren Sinne die
Bezogenheit des gesamten
harmonischen Ablaufs eines
ganzen Musikstücks auf
eine Grundtonart. Der
Begriff gilt nur für die
harmonische Musik seit
1600 und schließt die Möglichkeit
der Modulation in fremde
Tonarten ein. Die Übersteigerung
der chromatischen
Modulationsmöglichkeiten
nach Richard Wagner führte
zur Auflösung des
traditionellen Tonalitätsbegriffs,
zur polytonalen und schließlich
zur Entstehung der
atonalen Musik. |
Tonart |
Bestimmung
des Grundtons und des
Aufbaus der Tonleiter, die
einem Musikstück zugrunde
liegen. |
Tonsatz |
Mehrstimmige
Komposition/ Musikstück. |
Tragédie
lyrique |
Von
Jean-Baptiste Lully
entwickelte Gattung der
französischen, höfischen
Barockoper im 17. und 18.
Jahrhundert mit vorwiegend
mythologischen Inhalten.
Sie besteht aus einem
Prolog und fünf Akten mit
deklamatorischen
Monologen, kurzen Arien
("airs") und
Duetten sowie
pantomimischen Einlagen
und Tänzen. |
Tremolo |
Schnelle
Wiederholung von Tönen
auf der gleichen Tonhöhe
oder im Oktavabstand. Das
Tremolo verleiht der Musik
einen stürmischen,
unruhigen Charakter. Im
Gesang bezeichnet Tremolo
Intensitätsschwankungen
beim Vortrag eines Tons. |
Triller |
Verzierung
eines Tons durch den
raschen mehrmaligen
Wechsel zwischen dem
Hauptton und dem darüber
liegenden Ton. |
Unisono |
Gleichzeitiges
Spiel desselben Tons oder
musikalischen Abschnitts
durch mehrere Musiker. |
Valse
triste |
Instrumentales
Werk im langsamen
Dreivierteltakt, der eine
melancholische Stimmung übermittelt. |
Vaudeville |
Populäres
Musiktheater, daß sich
aus der französischen
Stehgreifkomödie
entwickelt hat. In den
Opern gipfelt das
sogenannte
Vaudeville-Finale in der
Verkündung der Moral von
der Geschichte, in dem
sich das Ensemble ans
Publikum wendet. |
Verismus |
(ital.
"vero", wahr)
Italienische Operngattung
zwischen 1890 und 1910,
die vom Naturalismus
beeinflußt,
sozialkritische und
milieutypische Inhalte
musikalisch und in einer
Opernhandlung umsetzt. |
Volksoper |
Populäres
Operstück mit volkstümlichen
Elementen (Tänze, Kostüme),
bzw. Bezeichnung für
Opernhäuser, die im
Gegensatz zu Staats- oder
Hofopern ein volksnahes
Repertoire anbieten. |
Vorspiel |
Musikalische
Einleitung einer Oper, die
thematisch bereits direkt
auf den ersten Akt
verweist. Die Ouvertüre
hingegen ist im Vergleich
dazu eine eigenständig
abgeschlossene
Komposition. |
Zeitoper |
Opernstück
mit zeitgenössischem
Inhalt - im Gegensatz zu
mythologischen oder
historischen Stoffen. |
Zwölftontechnik |
Auf
Arnold Schönbergs Theorie
der zwölf aufeinander
bezogenen Töne basierende
Komposition mit den zwölf
Halbtönen der
chromatischen Tonleiter,
wobei alle Intervalle
gleichwertig sind. |