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Musikalische
Grundbegriffe

Bedeutung

   
A capella Chorgesang ohne Begleitung
Accompagnato Orchesterbegleitetes Rezitativ im Gegensatz zum nur vom Cembalo untermalten Secco-Rezitativ.
Akkord Ein aus mindestens drei verschiedenen Tönen gleichzeitig gespielter Klang.
Akt oder Aufzug bezeichnet die vom Handlungsablauf in sich abgeschlossenen Hauptteile eines dramatischen Werkes in der Literatur oder der Oper. 
Allegro (ital.: heiter, ausgelassen) Die Vortragsweise eines Musikstückes soll heiter und ausgelassen sein. In der klassischen Symphonie ist der erste Satz oft ein Allegro.
Alt/Altus Stimmlage zwischen Tenor und Sopran von f bis f''
Arie Sologesangsstück mit Instrumentalbegleitung
Arioso Melodienreiches Rezitativ, oder auch eine kurze Arie
Atonalität Gleichstellung von Konsonanzen und Dissonanzen, um die traditionelle Harmonie in Dur/ Moll zu durchbrechen.
Azione (ital.: musikalische Handlung) Musikalische Komposition mit einer Handlungsschiene für Gesang und Instrumentalbegleitung.
Bänkelgesang Lieder der fahrenden Sänger des 17. bis 19. Jahrhunderts aus bekannten Melodien und meistens mit aktuellen Texten, die Ereignisse und Schauergeschichten erzählten. Der Sänger stand bei seinem Vortrag zumeist auf einer kleinen Bank auf  Märkten und Plätzen - daher stammt diese Bezeichnung.
Ballade (altfrz. "balada", tanzen)  Lied mit einem erzählenden Inhalt, zunächst als romanisches Volkstanzlied, später als hohe Liedkunst der höfischen Sänger des Mittelalters; in der Zeit der Romantik mit literarischen-märchenhaften Inhalten. Opernballaden sind beispielsweise: die italienische Ballatella Neddas im Bajazzo, die Ballade der Senta im Fliegenden Holländer, des Warlaam in Boris Gudonow.
Ballet de cour Hofballett mit mehreren Entrées und schließlich einem grand ballet.
Ballett (ital. "ballare", tanzen) Tanzdarbietung mit Musik - als eigene Bühnengattung, aber auch als Zwischenszene in der Oper (z.B. Holzschuhtanz in Zar und Zimmermann, Ballett in Aida, Tanz der Stunden in La Gioconda).
Bariton Mittlere männliche Stimmlage von g bis g'
Bariton-Martin Tenoral gefärbter Bariton, benannt nach dem Sänger Jean-Blaise Martin von der Opéra Comique.
Baß Tiefste Männerstimmlage von E bis e', einige wenige erreichen sogar das tiefe C.
Baßbariton Baßstimme mit gut entwickelter Höhe im Gegensatz zum "schwarzen Baß" , der eine besonders tiefe Stimmeinfärbung hat.
Basso continuo Stilelement der Barockmusik zwischen 17. und 19. Jh., bei dem nur die Baßnoten angegeben sind. Die Mittelstimmen werden improvisiert.
Belcanto Schöngesang (ital.) mit besonderem Wohllaut und artistischer Beherrschung der Stimme.
Buffo Auf komische Rollen abonnierter Sänger (Tenor oder Baßbuffo)
Cabaletta (ital. "cobola", Strophe). Kurzarie mit einer rhythmischen Steigerung.
Canzone Lyrisches Gesangs- oder Instrumentalstück
Capriccio Unorthodoxe musikalische Komposition mit überraschenden Ideen und größerer formeller Freiheit.
Chanson Lyrisches Lied, gesungene Poesie. Im Mittelalter französisches Minnelied. Heute wird die Tradition des Chanson hauptsächlich in Frankreich gepflegt, dabei stehen politische, gefühlvolle oder komische Inhalte im Vordergrund. 
Chor Gruppe von Sängern und/oder Sängerinnen, die in verschiedenen mehrfach besetzten Stimmlagen ein Musikstück vortragen. Berühmte Opernchöre sind: Gefangenenchor aus Nabucco, Zigeunerchor aus dem Troubadour, Soldatenchor aus Margarethe, Mondchor aus Turandot.
Chromatik Benutzung von nicht zur Grundtonart gehörigen Halbtonschrittten
Comédie-ballet Mischform aus Schauspiel und Ballett
Commedia dell'arte Klassische italienische Stegreifkomödie mit bestimmen Rollen: u.a. Columbina, Pantalone, Brighella, Tartaglia, Dottore, Mezzettino, Pulcinella, Arlecchino
Concertato Große Opernszene,  in der zumeist im Finale eines Aktes oder der gesamten Oper mehrere Hauptfiguren und eventuell auch der Chor zusammenwirken.
Contraalto Tiefste Altstimme.
Contratenor Tiefste Tenorstimme.
Couleur locale Musikalische Schilderung eines Ortes oder des Lokalkolorits.
Countertenor Männliche Altstimme
Couplet Mehrstrophiges Gesangsstück in der Operette
Diatonik Tonsystem, in dem die Oktave in eine bestimmte Abfolge von fünf Ganz- und zwei Halbtönen unterteilt ist. Die sich daraus ergebenen Tonreihen (Skalen) , wie Dur-, Moll- und Kirchentonarten bilden die Grundlage der europäischen Musik.
Dissonanz Unharmonischer Klang mehrerer Töne, die dadurch eine Spannung in der Komposition auslösen. 
Divertissement Gesangs- und Tanzeinlagen in französischen Schauspielen und Opern.
Dramma giocoso siehe Opera buffa
Dramma per musica siehe Opera seria
Duett Gesangsstück für zwei Solostimmen mit instrumentaler Begleitung.
Dur Dur und Moll - Tongeschlechter, die mit einem Grundton, die Tonart des Musikstückes festlegen, (z.B. C-Dur). Durtonarten haben eine klare, strahlende Grundstimmung.
Ensemble Musik- bzw. Gesangsgruppe
Epilog Nachspiel
Falsett Hohe Männerstimme - Kopfstimme, mit der auch Männer Alt- oder sogar Sopranlagen singen können./ Falstettstimme
Fanfare Kurze signalartige musikalische Phrase, deren Melodie von Blechblasinstrumenten getragen wird.  Bekannte Fanfaren sind beispielsweise in den Opern Aida und Fidelio zu hören.
Favola in musia Frühe italienische Opern
Finale Schlußszene
forte, fortissimo, fortefortissimo (ital. stark, sehr stark, äußerst stark) Angabe der Lautstärke, in der ein Musikstück gespielt werden soll.
Frühe Musik Interpretationsstil  mit dem Bemühen,  historische Musikstücke auf historischen Instrumenten möglichst werkgetreu zu rekonstruieren. 
Fuge Der Fugensatz, nach strengen Regeln polyphon komponiert, war in der Zeit von 1650 bis 1750 besonders beliebt. Dabei kommen ein oder mehrere Themen in den verschiedenen Stimmen nacheinander wiederholt vor. 
Generalbaß siehe Basso continuo
Gigue Lebhafter Tanz, der in Irland und Schottland seinen Ursprung hat. Mit zumeist ungeradem Takt war die Gigue im Barockzeitalter auch als Suitensatz sehr beliebt.
Grand opéra Dramatisch, tragische Oper, aufwendig inszeniert und ausgestattet.
Harmonie Zusammenklang von Tönen und Folge von Akkorden  nach bestimmten Regeln. Als Harmoniemusik bezeichnet man auch die Musik von Holzbläsern (Oboen, Klarinetten, Fagotte) und Hörnern wie sie insbesondere zur Zeit Mozarts beliebt war.
Hosenrolle Männliche Opernrolle, die von einer Frau dargestellt wird. 
Impressario Kaufmännischer und/oder künstlerischer Leiter eines nicht staatlich subventionierten, sondern privaten Opernhauses oder eines Opernensembles.
Intermezzo Instrumentales oder vokales Zwischenspiel  zwischen zwei Akten oder Szenen in der Oper. (Beispiel: Intermezzo in Cavalleria Rusticana).
Intervall Tonhöhenunterschied zweier Töne, die zur gleichen Zeit oder nacheinander erklingen. Die kleinsten sind die Halbton-Intervalle (z.B. c-cis), auch kleine Sekunde genannt, dann folgt der Ganztonschritt (z.B. c-d), auch große Sekunde genannt. Die kleine Terz, bestehend aus drei Halbtonschritten und charakteristisch für die Molltonleiter sowie die große Terz, bestehend aus zwei Ganztonschritten waren besonders in der Romantik sehr beliebte kompositorische Stilelemente. Weitere Intervalle innerhalb einer Oktave sind die Quarte, Quinte, Sexte, Septime und Oktave. Aber es gibt auch Intervalle die über eine Oktave hinausgehen.
Intonation Einstimmen der Stimme oder eines Instruments auf die vorgegebene Tonhöhe des zu interpretierenden Werkes.
Kadenz Feste Akkordfolge als Schlußpunkt eines Orchestersatzes oder einer Arie (z.B. Koloratur).
Kastrat/Kastraten Sänger, die bereits im Kindesalter kastriert wurden, um ihren Stimmbruch zu vermeiden. Besonders in Italien und Spanien wurde die Kastration zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert praktiziert. In den vorwiegend katholischen Ländern waren Frauenstimmen für die Kirchemusik nicht zugelassen, so daß die höheren Stimmen fehlten.  Die erwachsenen Kastraten erreichten durch ihr größeres Stimmvolumen, dank ihres Resonanzkörpers eine enorme Strahlkraft und Virtuosität. Doch mehr noch als in der Kirchenmusik begann mit dem Aufschwung der Oper für die Kastraten eine Blütezeit der Erfolge. Einzig das französische Publikum lehnte Kastraten ab. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Natürlichkeit wieder mehr gefragt und Kastraten fanden bis zum Ende des 19. Jahrhunderts nur noch Beschäftigung  in den päpstlichen Kapelle.
Kavatine Lyrisches, liedhaftes, einfaches Sologesangsstück mit Begleitung in den Opern und Oratorien des 18. und 19. Jahrhunderts.
Klassik

Der Begriff "Klassik" stammt aus dem Lateinischen (classicus) und bedeutet "erstrangig", "mustergültig". Gemeint ist damit in der Klassischen Musik eine Epoche von 1750 bis 1820. Die politisch und gesellschaftliche Strömung der Aufklärung mit ihren Idealen: Klarheit, Einfachheit und Allgemeinverständlichkeit führten auch in der Musik zu einer neunen Definition. Der Pomp und die Umständlichkeiten barocker Werke wurden durch verstehbare und gefühlvolle Kompositionen ersetzt. Diese Entwicklung setzte bereits in der sogenannten Vorklassik von 1750 bis 1770 ein und legte damit den Grundstein für die Hochklassik (auch Wiener Klassik genannt). Diese steht unter dem Einfluß der Werke Haydns, Mozart und Beethovens.

In der Oper ging der Wechsel langsamer vor sich als in der Instrumentalmusik. Erst Ende der Achtziger Jahre des 18. Jahrhunderts lösten das musikalische Drama sowie das Singspiel die barocke Opera seria mit ihren griechisch-mythologischen Themen ab. Unter anderem mit den späten Werken Mozarts und Willibald Glucks.

Koloratur Gesangsverzierung, vorwiegend bei Sopranpartien, die große stimmliche Virtuosität erfordern, angewendet, mit Trillern, Sprüngen und Akkordbrechungen sowie schnellen Läufen.
Konsonanz Zusammenklang zweier oder mehrerer Töne, der als harmonisch empfunden wird. 
Kontrapunkt Polyphone Schreibweise nach den Regeln des sogenannten strengen Satzes, wobei die Stimmen melodisch selbständig und häufig in Gegenbewegung zueinander geführt werden.
Lamento Klagemusikstück in getragenem Tempo aus dem  17. und 18. Jahrhundert mit starker emotionaler Wirkung. 
Largo (ital. "breit") bedeutet die Anweisung, Musikstücke in einem sehr langsamen Tempo vorzutragen. Es bezeichnet ebenfalls ein Musikstück mit getragenem Charakter, wie z.B. das berühmte Largo aus Händels Oper Xerxes.
larghetto Das berühmte Largo aus Händels Oper Xerxes.ist eigentlich als "larghetto" überschrieben. Das bedeutet, daß es statt getragen, doch etwas lebendiger vorgetragen werden soll. 
Legato Die Töne müssen beim Legato zusammenhängend gespielt, bzw. gesungen werden, d.h. ohne Luft zwischen den einzelnen Tönen zu holen.
Leitmotiv Prägnantes musikalisches Motiv, das eine Person, einen Sachverhalt, eine Idee symbolisiert. Besonders in den Musikdramen Wagners spielt die leitmotivische Komposition eine große Rolle.
Libretto Textbuch für szenische Musikwerke. Berühmte Librettisten waren u.a. Eugène Scribe, Arrigo Boito und Hugo von Hofmannsthal.
Lieto fine Glückliches Ende bei der italienischen Oper des 17. und 18. Jahrhunderts.
Madrigal Muttersprachliche Gesangsgattung in Strophenform mit zumeist weltlichen Inhalten, die besonders in Italien zwischen 1520 und 1650 sehr beliebt war.
Maestro (frz. "maître", hier: Meister der Musik) Inoffizielle und ehrerbietende Bezeichnung für Dirigenten, Komponisten und Musikprofessoren.
Melismatik Eine Reihe von Tönen, die auf einer einzigen Textsilbe gesungen werden. Melismatik bezeichnet auch die melodische Verzierung von Gesangsstücken - wie z.B. die Koloratur.
Melodram Bühnengattung, bei der das gesprochene Wort von Musik untermalt wird. Viele Opern, besonders deutsche Singspiele beinhalten melodramatische Szenen. Beispiele dafür sind die Wolfsschluchtszene im Freischütz und die Kerkerszene im Fidelio.
Menuett Höfischer französischer Tanz, der ein wichtiger Bestandteil der Suite, des Divertimentos und klassischer Instrumentalformen wie der Symphonie, dem Streichquartett und der Sonate.
Messa di voce An- und Abschwellen der Stimme als wesentliches Gestaltungsmittel des Belcanto
Metrik Lehre von der durch Takte geordneten rhythmischen Abfolge und Akzentuierung der Töne. Seit dem 17. Jahrhundert legt der Komponist zu Beginn des kompositorischen Abschnittes durch ein Zahlenverhältnis (z.B. 3/4 oder 6/8) die Ordnung der Zählzeiten innerhalb eines Taktes fest.
Mezzavoce Mit halber Stimme singen.
Mezzosopran Mittlere weibliche Stimmlage von a bis a'. Man differenziert Koloratur-Mezzosopran, dramatischen Mezzosopran und lyrischen Mezzosopran - je nach Kraft, Stärke, Virtuosität, Stimmakrobatik und Stimmfärbung.
Modulation Übergang zwischen den Tonarten durch eine Umdeutung von Akkorden, die beiden Tonarten gleich sind. In der Oper hat die Modulation zumeist eine dramatische Funktion.
Moll Moll und Dur - Tongeschlechter, die mit einem Grundton, die Tonart des Musikstückes festlegen, (z.B. a-Moll). Molltonarten haben eine weiche, melancholische Grundstimmung.
Monodie Mit Generalbaß begleiteter deklamatorischer Sologesang um 16.00. Durch die Monodie dachte man, die Aufführungspraxis des antiken griechischen Dramas wieder aufleben lassen zu können. Die monodische Singweise unterstreicht den Seelenzustand der Rolle sowie den poetischen Inhalt des Textes.
Motette Chorstück, meist a capella und vorwiegend mit geistlichem lateinischen Text.
Motiv Kleinster thematisch sinnvoller Bestandteil eines musikalischen Stückes. Mehrere Motive bilden ein Thema. (s. auch "Leitmotiv")
Musette Französischer Dudelsack aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Musikdrama Bezeichnung der Reformopern Richard Wagners und seiner deutschen und italienischen Nachfolger - im Gegensatz zum  Begriff "musikalisches Drama", bei dem alle Opernwerke gemeint sind.
Musiktheater Begriff für moderne Opern und verwandte musikalisch-szenische Darbietungen. Insbesondere der Opernregisseur Walter Felsenstein prägte mit seiner Forderung nach dem schauspielenden Sänger, bzw. dem singenden Schauspieler die Vorstellung von lebendigen und den Zuschauer mitreißenden Opernaufführungen. Die Gefühle, Konflikte und Spannungen der dramatischen Vorlage werden von der Musik verstärkt und von den Sängern nicht nur vokal, sondern auch darstellerisch überzeugend vermittelt.
Neue Musik Musikalische Avantgarde, ca. ab dem Jahr 1945.
Nummern-Oper Im Gegensatz zur durchkomponierten Oper, gliedert sich die Nummern-Oper in einzelne für sich abgeschlossene Musikstücke wie Ballette, Chöre, Arien etc.
Oktave siehe Intervall
Oper Von 1600 bis 1900 führende europäische, musikalisch-dramatische Bühnengattung. Die Oper entstand als eine höchst stilisierte und verfeinerte Ausdrucksform der aristokratischen Hofkultur und der bürgerlichen Lebenskultur. 
Opera buffa Italienische Operngattung des 18. und 19. Jahrhunderts, die aus der Stegreifkomödie (Commedia dell'arte) entstand. Ein gutes Beispiel für eine Opera buffa ist der Barbier von Sevilla.
Opéra comique Französische Operngattung, die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstand und zum Vorbild für das deutsche Singspiel wurde.
Opera semiseria Italienische Operngattung des 18. und 19. Jahrhunderts, die aus einer Mischung ernster und komischer musikdramatischer Elemente besteht.
Opera seria Italienische Operngattung, die sich aus verschiedenen Stilelementen und mit vorwiegend griechisch-mythologischen Inhalten gegen Ende des 17. Jahrhunderts entwickelte. 
Operette Heitere musikalische Bühnengattung mit gesprochenen Dialogen, Liedern und Tänzen, die um 1850 besonders durch Jacques Offenbach in Paris populär wurde. Die Operette, die teilweise die große Oper parodiert, bevorzugt freche, satirische, aber auch sentimentale Themen. Einige Operetten erreichten musikalisch wie dramatisch aber durchaus opernhaftes Niveau.
Oratorium Werk für Solostimmen, Chor und Orchester mit vorwiegend religiöser Thematik. 
Ostinato Kurzes, ständig sich wiederholendes musikalisches Motiv. Häufig trägt der Baß dieses Motiv vor, während sich die anderen Stimmen darüber frei entfalten können.
Ouvertüre Instrumentale Einleitung für Bühnen- und Orchesterwerke, die aus der höfischen Tradition entstand, für den König eine Einzugsmusik vor der eigentlichen musikalischen Aufführung zu spielen.
Parlando Flüssig vorgetragener Gesang, der die alltägliche Sprechweise imitiert.
Partitur Übersichtlich angeordnete Niederschrift der Noten und Spielanweisungen aller an einer Komposition beteiligten Stimmen und Instrumente.
Passacaglia Variationssatz über einem fortlaufend wiederholten (Baß-)Motiv.
Pasticcio Zusammenstellung von Musikstücken verschiedener Herkunft zu einem neuen Werk.
Pastorale Komposition oder Dichtung, die das Leben der Hirten oder auf dem Land idealisiert.
Pavane Langsamer Schreittanz, der im 16. und 17. Jahrhundert populär war.
piano, pianissimo (ital.: leise, sanft) Angabe, daß ein Musikstück leise und sanft gespielt werden soll.
Polyphonie Musikalische Mehrstimmigkeit, in der die einzelnen Stimmen rhythmisch und melodisch selbständig sind. In der der Oper entfaltet sich die Polyphonie am besten in großen Ensembleszenen. Mozart und Verdi sind die bedeutendsten Komponisten polyphoner Szenen.
Primaballerina Weibliche Hauptrolle im Ballett, die Solotänzerin.
Primadonna Weibliche Hauptrolle in der Oper des 17. bis 19. Jahrhunderts - zumeist für Sopranpartien vorgesehen. Im allgemeinen Sprachgebrauch auch abwertende Charakterisierung für launische und schwierige Künstlerpersönlichkeiten.
Prolog Szenisches Vorspiel
Quartett Gesangsstück für vier Solostimmen mit instrumentaler Begleitung.
Quintett Gesangsstück für fünf Solostimmen mit instrumentaler Begleitung.
Rappresentazione sacra Geistliches Schauspiel mit Musik.
Register Die für die unterschiedlichen Resonanzbereiche charakteristische Färbung der Stimme. Die wichtigsten Bestandteile des Timbres einer Stimme sind Kopf- und Brustregister. Dazu kommen in de den hohen Lagen noch das Falsett (bei Männern) und das Pfeifregister (bei hohen Sopranen). Bei der klassischen Gesangsausbildung wird der Erwerb der stimmlichen Fähigkeit angestrebt, einen mühelosen Übergang von einem zum anderen Register vollziehen zu können und alle Register in einer ausgewogenen Mischung anzubieten.
Rezitativ Solistischer Sprechgesang, meist instrumental von Genralbaßinstrumenten und/oder Cembalo begleitet. Das Rezitativ entwickelte sich aus der Monodie.
Ritornell Instrumentales Zwischenspiel oder mehrfach wiederkehrende musikalische Episode.
Romanze Einfaches, oft sentimentales Strophenlied französischer Tradition.
Rondo Komposition aus einem wiederkehrenden Thema und diversen Zwischenspielen - wie ein Refrain. Zumeist bei rein instrumentalen Werken, später aber auch in der Oper etabliert, wie z.B. das "Rondo vom goldenen Kalb" aus der Oper Margarethe.
Satz Musikalischer geschlossener Abschnitt eines größeren musikalischen Werkes, wie einer Symphonie, Sonate oder Suite.
Scherzo Schneller, dreiteiliger Satz einer mehrteiligen Komposition im Dreiviertel- oder Dreiachteltakt.
Scrittura Szenario einer Opernhandlung im 17. und 18. Jahrhundert, aus der das Libretto entwickelt wurde.
Semi opera Englische Operngattung im 17. Jahrhundert mit einer gesprochenen Haupthandlung, Lied- und Tanzeinlagen. Besonders Henry Purcell war ein bedeutender Vertreter der Semi-Opera (King Arthur, The Fairy Queen)
Serielle Musik Auf der Reihentechnik fußende Musik, die außer den Reihentönen auch Parameter wie Tondauer, Klangfarbe, Dynamik etc. festlegt und daraus musikalische Abläufe konstruiert.
Sextett Gesangsstück für sechs Solostimmen mit instrumentaler Begleitung.
Singspiel Vorwiegend heitere Bühnenwerke mit Musik und gesprochenen Dialogen.
Solo Hervorgehobenes Musikstück oder musikalische Passage, die ein Musiker/eine Musikerin allein oder begleitet vorträgt.
Sonate Meist mehrsätzige, zyklische Instrumentalkomposition für Soloinstrumentalisten oder kleine Ensembles.
Song Seit Bertold Brecht und Kurt Weill bezeichnet der Song (engl. für Ballade, Lied) auch deutschsprachige Gesangsstücke wie in der Dreigroschenoper oder Mahagonny.
Sopran Hohe weibliche Stimmlage von h bis h'. Die besten Sopranistinnen erreichen Spitzentöne bis f'''. Man differenziert Koloratursopran, dramatischen Sopran und lyrischen Sopran - je nach Kraft, Stärke, Virtuosität, Stimmakrobatik und Stimmfärbung.
Soubrette Auf komische Rollen abonnierte Sängerin  (im Alt auch Spielaltistin genannt).
Sprechgesang Sprechen nach einer vorgegebenen Sprachmelodie.
Suite Mehrsätziges Instrumentalstück aus einer Folge von Tanzstücken gegensätzlicher Art und Bewegung, aber gleicher Tonart.
Staccato Die Töne müssen deutlich voneinander getrennt vorgetragen werden.
Stimmlage Tonhöhenumfang einer Stimme. Im klassischen Gesang unterschieden in: Sopran, Mezzosopran, Alt, Tenor, Bariton und Baß.
Szene Unterabschnitt eines Aktes/ Aufzuges, der zwischen dem Auftritt und Abgang einer Person liegt. In der Oper bezeichnet der Begriff "Szene und Arie" eine zusammenhängende Komposition, bestehend aus Rezitativen, Ariosi, liedhaften Teilen und einer abschließenden, meist virtuosen Arie.
Tenor Hohe männliche Stimmlage von H bis h', nicht alle erreichen das sogenannte hohe C. Man unterscheidet den sogenannten lyrischen Tenor mit einer besonders zarten und geschmeidigen Stimme mit klarer Höhe und den tieferen, dafür kräftigeren Heldentenor. 
Terz siehe Intervall
Terzett Gesangsstück mit drei Solostimmen oder auch dreiköpfige Gesangsgruppe.
Thema Charakteristisches musikalisches Motiv, welches prägend ist für das Musikstück und wiederkehrt und/ oder sich in variierender Form wiederholt.
Timbre Klangfarbe einer Gesangsstimme
Toccata Formal nicht festgelegtes, oft akkordisch im Wechsel mit stark bewegten schnellen Passagen komponiertes  Musikstück.
Tonalität Bezugssystem von Tönen eines harmonischen und melodischen Ablaufs auf einen zentralen Grundton, die Tonika, z.B. auf den Grundton C und seinen Dur- oder Molldreiklang. Tonalität bezeichnet auch im weiteren Sinne die Bezogenheit des gesamten harmonischen Ablaufs eines ganzen Musikstücks auf eine Grundtonart. Der Begriff gilt nur für die harmonische Musik seit 1600 und schließt die Möglichkeit der Modulation in fremde Tonarten ein. Die Übersteigerung der chromatischen Modulationsmöglichkeiten nach Richard Wagner führte zur Auflösung des traditionellen Tonalitätsbegriffs, zur polytonalen und schließlich zur Entstehung der atonalen Musik.
Tonart Bestimmung des Grundtons und des Aufbaus der Tonleiter, die einem Musikstück zugrunde liegen.
Tonsatz Mehrstimmige Komposition/ Musikstück.
Tragédie lyrique Von Jean-Baptiste Lully entwickelte Gattung der französischen, höfischen Barockoper im 17. und 18. Jahrhundert mit vorwiegend mythologischen Inhalten. Sie besteht aus einem Prolog und fünf Akten mit deklamatorischen Monologen, kurzen Arien ("airs") und Duetten sowie pantomimischen Einlagen und Tänzen.
Tremolo Schnelle Wiederholung von Tönen auf der gleichen Tonhöhe oder im Oktavabstand. Das Tremolo verleiht der Musik einen stürmischen, unruhigen Charakter. Im Gesang bezeichnet Tremolo Intensitätsschwankungen beim Vortrag eines Tons.
Triller Verzierung eines Tons durch den raschen mehrmaligen Wechsel zwischen dem Hauptton und dem darüber liegenden Ton.
Unisono Gleichzeitiges Spiel desselben Tons oder musikalischen Abschnitts durch mehrere Musiker. 
Valse triste Instrumentales Werk im langsamen Dreivierteltakt, der eine melancholische Stimmung übermittelt.
Vaudeville Populäres Musiktheater, daß sich aus der französischen Stehgreifkomödie entwickelt hat. In den Opern gipfelt das sogenannte Vaudeville-Finale in der Verkündung der Moral von der Geschichte, in dem sich das Ensemble ans Publikum wendet.
Verismus (ital. "vero", wahr) Italienische Operngattung zwischen 1890 und 1910, die vom Naturalismus beeinflußt, sozialkritische und milieutypische Inhalte musikalisch und in einer Opernhandlung umsetzt.
Volksoper Populäres Operstück mit volkstümlichen Elementen (Tänze, Kostüme), bzw. Bezeichnung für Opernhäuser, die im Gegensatz zu Staats- oder Hofopern ein volksnahes Repertoire anbieten.
Vorspiel Musikalische Einleitung einer Oper, die thematisch bereits direkt auf den ersten Akt verweist. Die Ouvertüre hingegen ist im Vergleich dazu eine eigenständig abgeschlossene Komposition.
Zeitoper Opernstück mit zeitgenössischem Inhalt - im Gegensatz zu mythologischen oder historischen Stoffen.
Zwölftontechnik Auf Arnold Schönbergs Theorie der zwölf aufeinander bezogenen Töne basierende Komposition mit den zwölf Halbtönen der chromatischen Tonleiter, wobei alle Intervalle gleichwertig sind.

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© TURANDOT/ FOU

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